Zwei neue Sieger beim DTB-A4-Turnier

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Die 4. Auflage des Ansbacher DTB-Ranglistenturniers „Benefiz for Kids“ ist mit Unterstützung von über 80 ehrenamtlichen Helfern unter der Leitung eines versierten Organisationsteams erfolgreich über die Bühne gegangen. 42 Herren und 16 Damen stellten sich dem Wettbewerb. „Bei den Damen haben wir uns deutlich mehr Zuspruch erhofft; mit 13 Anmeldungen in der höchsten Leistungsklasse haben wir uns allerdings doch entschieden, das Turnier spielen zu lassen“, teilte Turnierleiterin Sophia Frank mit.

Am Freitag starteten die Damen in ihre mit 3.000 € Preisgeld dotierte Konkurrenz. Bedauerlicherweise erreichte die Turnierleitung kurzfristig eine krankheitsbedingte Absage der an zwei gesetzten Vorjahressiegerin Sofia Markova. Zum Besuchermagnet entwickelte sich das Erstrundenspiel von Natali Gumbrecht aus Sachsen b. A., Weltmeisterin bei den Damen 30 im Jahr 2022. Gebannt verfolgte ihre Fangemeinde das Spiel gegen die an drei gesetzte Lorena Schädel vom Heidelberger Tennis-Club, die äußerst druckvoll agierte. Erst im dritten Satz, der bei diesem Turnier nicht als Match-Tiebreak abgekürzt ist, sondern ausgespielt wird, unterlag die Lokalmatadorin ihrer um 16 Jahre jüngeren Konkurrentin. Diese traf im Halbfinale auf die an 1 gesetzte Mariella Thamm vom TK Grün-Weiss Mannheim, die auf Platz 42 der deutschen Damenrangliste steht. Die beiden Spielerinnen, die sich vom badischen Leistungszentrum Tennis in Leimen gut kennen, schenkten sich nichts. Thamm, amtierende Deutsche Meisterin der U16, gewann den hart umkämpften 1. Satz mit 7:5, haderte dann im 2. Satz aber oft lautstark mit sich, als die Heidelbergerin immer mehr lange Grundlinienduelle für sich entschied. Erst im 3. Satz fiel die Entscheidung für die 14-Jährige Thamm. In der unteren Hälfte des Damen-Tableaus trafen zwei Spielerinnen des CaM Nürnberg und Altbekannte beim Ansbacher DTB-Turnier im Halbfinale aufeinander: Allerdings vermochte Sophia Büttner trotz ihres konsequenten Spiels mit präzisen Grundlinienbällen ihre Mannschaftskollegin aus der 2. Bundesliga Alexandra Lutz nicht in die Knie zu zwingen. Im Finale, das in der prallen Mittagssonne ausgespielt wurde, traf die Siegerin von 2022 Lutz auf die junge Thamm. Ein im Vergleich zu den Vorjahren unerwartet druckvolles und aggressives Spiel erwartete die ca. 130 Zuschauer auf dem Centercourt. Nachdem der erste Satz denkbar knapp an die Mannheimerin gegangen war, hatte Lutz im 2. Satz immer häufiger das Nachsehen. Am Ende gewann Mariella Thamm als jüngste Teilnehmerin mit 7:5 6:1.
Bei den Herren ergaben die Qualifikationsspiele am Donnerstag und die Begegnungen im Hauptfeld keine Überraschungen: Die Halbfinale wurden unter den Topgesetzten ausgetragen. Den alljährlich teilnehmenden Mannschaftskollegen vom TC Rot-Blau Regensburg Marcel Strickroth und Frederic Schloßmann flogen von Anfang an die Herzen der Zuschauer zu. Schloßmann, der sich in einem unfassbar spannenden und anstrengenden Dreisatz-Match ins Halbfinale gekämpft hatte, wehrte sich mit allem, was er zur Verfügung hatte, gegen den an 1 gesetzten Kai Lemstra vom TC Schießgraben Augsburg. Das Ergebnis 6:1 6:2 zugunsten des Favoriten fiel am Ende deutlicher aus, als der Eindruck von außen vermuten ließ. Um einiges länger brauchte der weit hergereiste Karlo Cubelic vom Bielefelder TTC (Deutsche Rangliste Platz 78), um den nur 11 Plätze dahinter rangierenden Strickroth mit 7:6 6:3 in die Knie zu zwingen. Die beiden Spieler garnierten ihre Grundlinienduelle mit präzisen Stopps, die zur Verwunderung der Zuschauer nicht nur erlaufen, sondern auch noch clever und platziert zurückgespielt wurden. Cubelic traf im Finale auf Lemstra, der bis dahin erst 10 Spiele in vier Begegnungen abgegeben hatte. Der Favorit dominierte den ersten Satz, jedoch gab Cubelic zu keinem Zeitpunkt klein bei und wuchs im 2. Satz über sich hinaus. Auch hier begeisterte das variantenreiche, präzise und zugleich äußerst aggressive Spiel der laufstarken Kontrahenten die Zuschauer. Dem Bielefelder rissen während der Partie drei Schlägersaiten; zwei Bälle platzten unter dem Druck der Schläge. Am Ende entschied Kai Lemstra das Finale im dritten Satz mit 6:4 für sich. „Dass zwei Geschwister dasselbe Turnier gewinnen, gibt es sicherlich nicht oft“, schmunzelte der Sieger bei der anschließenden Ehrung mit Blick auf den Ansbacher Triumph seines Bruders Sven im Jahr 2022.
Die Abteilungsleitung dankte der HG Immobilienservice Süd GmbH für die Finanzierung der Preisgelder und die organisatorische Unterstützung, allen weiteren Sponsoren sowie allen Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz. B-Oberschiedsrichter Gernot Heinzel zeigte sich sehr zufrieden mit dem Turnierablauf und der Fairness der Teilnehmenden; nie sei er so selten gebraucht worden wie dieses Mal. Die Zuschauer nannten das Turnier einhellig eine Bereicherung für die fränkische Tennisszene.